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Charlotte - David Foenkinos *REZENSION*


„Das ist mein ganzes Leben“ – mit diesen Worten übergibt Charlotte 1942 einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. Sie sind im französischen Exil entstanden und erzählen, wie sie als kleines Mädchen, damals im Berlin der 1920er, nach dem Tod der Mutter das Alleinsein lernt, während sich ihr Vater, ein angesehener Arzt, in die Arbeit stürzt. Dann die Jahre, in denen das kulturelle Leben wieder Einzug hält bei den Salomons. Die Stiefmutter ist eine berühmte Sängerin; man ist bekannt mit Albert Einstein, Erich Mendelsohn, Albert Schweitzer. Charlotte beginnt zu malen, und es entstehen Bilder, in denen dieses einzelgängerische, verträumte Mädchen sein Innerstes nach außen kehrt, Bilder, die von großer Begabung zeugen. Doch dann ergreift 1933 der Hass die Macht, es folgen Flucht, Exil, aber auch Leidenschaft und Heirat. Nur ihre Bilder überleben – Zeugnis ihrer anrührenden Geschichte, die David Foenkinos nahe an der historischen Realität entlang erzählt.


Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt; Auflage: 4 (31. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3421047083
Originaltitel: Charlotte
Preis: 17,99€

Für eine kurze Inhaltsangabe, beschränke ich mich dieses mal auf den Klappentext, da dieser es nicht besser zusammen fassen kann.

Wenn man das Buch aufschlägt, taucht man sofort in eine literarische Welt ab, wie man sie selten beim Lesen erlebt. Das Buch ist in einem Stil verfasst, das man glaubt, die ganze Zeit ein Gedicht zu lesen. Einzelne und kurze Satzabschnitte durchfluten das ganze Buch und bietem den Leser eine neue Erfahrung des Lesens.

Aber um wen geht es in diesem Buch?

Seit sich ihre Mutter das Leben  nahm, lebt Charlotte mit ihrem Vater und der Stiefmutter in Berlin. Ihr Vater ist Arzt und ihre Stiefmutter Künstlerin. Auch in Charlotte steckt eine wahre Künstlerin, denn sie fängt früh an zu malen und versinkt gern in den Farben der Welt. Ihre Bilder sind außergewöhnlich gut und man merkt schnell, dass sie großes Talent besitzt.

Aber Charlotte ist auch ein normales Mädchen und verliebt sich über beide Ohren. Doch ihre Liebe kann nicht lange bestehen, denn Charlotte wird zu ihrer Oma geschickt und diese wohnt sehr weit abseits. Allerdings hat sie es bei ihrer Oma nicht leicht, denn diese verfällt in Depressionen und nimmt sich kurz darauf das Leben.

Nun ist auch Charlotte von dunklen Gedanken geprägt und denkt immer wieder an Suizid. Ob ihr die Malerei helfen wird, ihre Gedanken von der Dunkelheit zu befreien, müsst ihr selber nach lesen.

Ein Buch mit wahnsinnig viel Gefühl, überschattet von Selbstmord, Krieg aber auch großer Kunst. Es lässt einem nicht mehr los und bringt einen dazu, über das eigene Leben nach zu denken und über das von Charlotte. Ein wahres Buch *Gegen das Vergessen*.

Lest auch hier die wunderbare Begegnun zwischen Arndt und Charlotte auf AstroLibrium

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